Nach 18 Jahren ihres Bestehens haben wir beschlossen die Gruppe sous la plage aufzulösen. Statt zu versuchen die lange und ereignisreiche Geschichte der Gruppe nachzuerzählen, möchten wir uns bei dieser Gelegenheit einfach bedanken: bei all denjenigen, die sich gemeinsam mit uns organisiert und vernetzt haben, die auf unseren Veranstaltungen mit uns diskutiert und gestritten haben, die mit uns hinter Transparenten gestanden haben oder auf unversöhnliche Interventionen dorthin gefahren sind, wo der rassistische Mob mobil machte. Besonderer Dank gilt dabei unseren Bündnispartner*innen von „Irgendwo in Deutschland“, mit denen wir in den letzten Jahren zusammengearbeitet haben.
Deutschland gibt es immer noch. An der Alltäglichkeit antisemitischer sowie rassistischer Gewalt und an der reaktionären Atmosphäre, in deren Schutz diese Gewalt ausgeübt wird, hat sich zudem wenig geändert – schon gar nicht zum Besseren. Um Wiederholungen ihres Scheiterns zukünftig zu verhindern, bleibt auch die kritische Analyse der historischen wie gegenwärtigen Linken eine drängende Aufgabe. Auch wenn sous la plage nun selbst Geschichte sein mag, bleiben wir daher, ob als Einzelpersonen oder in neuen Zusammenhängen, den deutschen Zuständen gegenüber unversöhnlich und den Kämpfen um ihre emanzipatorische Überwindung verbunden.
Wer sich nicht die Gelegenheit entgehen lassen möchte, ein letztes Mal mit uns als Gruppe ins Gespräch zu kommen, dem*der möchten wir ans Herz legen unsere nächste und dann letzte Vortragsveranstaltung am Donnerstag, d. 25.5. in der Roten Flora zu besuchen. Dort wird es um die jüngsten Gerichtsverfahren gegen NS-Täter*innen in Hamburg und Itzehoe, die Berichte von Überlebenden in den Prozessen sowie die politische Einordnung der Verfahren gehen.
sous la plage